Bricolage

Selbstverständnis Bricolage

Wir sind eine offene Jugendgruppe, die sich gegen jegliche Ideologien der Ungleichwertigkeit* stellt.

Insbesondere derzeit in Dresden halten wir es für notwendig, dem menschenverachtenden Gedankengut, welches im Alltag deutlich spürbar ist, etwas entgegenzusetzen.

Seit 2014 marschiert PEGIDA Woche für Woche, der Zuspruch für die AfD
steigt stetig, Gewalt gegen Geflüchtete nimmt zu. Gleichzeitig wird
öffentlicher, antirassistischer Protest von staatlicher Seite
kriminalisiert und erschwert.

Der Zusammenhang zwischen den derzeitigen Fluchtbewegungen und dem Rechtsruck in der Gesellschaft ist nicht von der Hand zu weisen.
Doch die Probleme, denen wir begegnen, haben ihre Ursprünge im
Gesellschaftssystem, welches zu Ungleichheit und Konkurrenzdenken führt und damit den Nährboden unter anderem für rassistische Ressentiments bereitet.

Das Profitsystem macht auch vor militärischen Interventionen zur Gewinnmaximierung und vor Waffenexporten in Kriegsgebiete, wie auch vor Ausbeutung, nicht halt. Dies sind die Hauptursachen für Flucht und Vertreibung. Die immer weiter stattfindende Abschottung der „Festung Europa“ und die militärische Aufrüstung an den europäischen Außengrenzen und im Inneren zeigen die Unfähigkeit der Herrschenden auf, die Flüchtlingsfrage auf eine menschliche Weise zu lösen. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das Abkommen zwischen der EU und dem diktatorischen AKP-Regime in der Türkei, welches vorsieht, den Krieg gegen die Kurden zu finanzieren, damit die Türkei im Gegenzug die Geflüchteten nicht nach Europa durchlässt.

Während immer genug Geld für Bankenrettungspakete, Rüstung und Militär verfügbar ist, seien angeblich für die Versorgung von Geflüchteten nicht ausreichend Mittel vorhanden. Deshalb streben wir eine solidarische Gesellschaft an, in der für die Bedürfnisse der Menschen produziert wird, statt für die Profitmaximiernung und Kapitalvergrößerung der Unternehmen. Dadurch wird allen Menschen ein würdevolles Leben und voller Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe, unabhängig von der Herkunft, der Hautfarbe, der Religion, der Sexualität oder der Geschlechtsidentität, garantiert.

Gegen den Rechtsruck, dem Erstarken von menschenverachtendem Gedankengut und einem menschenunwürdigen Umgang mit Geflüchteten, gegen den institutionellen- und Alltagsrassismus sowie gegen Abschottung und Spaltung setzen wir auf Solidarität und Selbstorganisation und wollen gemeinsam eine Bewegung gegen diese Missstände aufbauen. Hierzu sehen wir neben dem offenen Protest auf der Straße auch die Notwendigkeit der politischen Aufklärung in der Schule, Universität und im Ausbildungsbetrieb, sowie die theoretische Weiterbildung.

*Ideologien der Ungleichwertigkeit sind Gesellschaftsvorsellungen, welche darauf abzielen, bestimmte Gruppen auszugrenzen, aufgrund einer angeblichen Andersartigkeit oder Minderwertigkeit dieser Gruppen. Diese Vorstellungen münden stets in Diskriminierungsformen wie Homophobie, Sexismus, Antisemitismus, Chauvinismus, Nationalismus, Rassismus, Sozialdarwinismus,…

Unser bisheriger Themenschwerpunkt lag zwar auf der antirassistsischen
Arbeit, welcher sich auch in den Analysen und angebrachten Beispielen dieses Selbstverständnisses widerspiegelt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die weiteren Punkte für uns weniger problematisch oder bedeutsam sind.

twitter: @bri_colage