Workshop: Was dürfen Schüler*innen?

Wann: 20.6.2018, ab 16 Uhr
Wo: Platzda!/Columbus Park
Wer: Alternative Schüler*innenvernetzung

Im repressiven System Schule ist es schwer sich für Veränderungen einzusetzen. Welche Möglichkeiten und Rechte haben wir Schüler*innen um unseren Protest zum Ausdruck zu bringen oder eigene Ideen umzusetzen?
Gemeinsam wollen wir Antworten auf diese Fragen finden und uns auf den Streiktag vorbereiten.

Bildung ist (k)eine Ware: Die Krise der Wissensarbeit und die Paradoxien des deutschen Wissenschaftssystems

Vorträge und Diskussion mit Dr. Patrick Wöhrle & Dr. Tino Heim
18. Juni 2018 – 17:00 TU Dresden REC/C213/H Recknagel-Bau
, Zellescher Weg 16 (hinter dem Willers-Bau)

Das gegenwärtige deutsche Hochschulsystem bietet allen Statusgruppen etwas: Verunmöglichung selbstbestimmter Bildung für Studierende; Überausbeutung in prekarisierten Erwerbsverhältnissen für den ‚Mittelbau‘; Überlastung und strukturelle Entmachtung durch fremdbestimmte Zielvereinbarungen und Akkreditierungen für Professor*innen; kannibalistische Verdrängungskonkurrenz, Wettbewerbsdruck und Verknappung der Zeitressourcen für freie Forschung und Lehre für alle.

Zwei Vorträge und eine offene Diskussion gehen der Frage nach, was die derzeitige Wissenschaftspolitik sowie die konkreten Ausgestaltungen des Hochschulsystems und der akademischen Erwerbsverhältnisse eigentlich ‚fördern und fordern‘ und was sie dabei verunmöglichen. Was bedeutet die Bemessung der ‚Qualität‘ von Forschung und Lehre nach wissenschaftsfremden Kriterien des ökonomisch quantifizierbaren Nutzens oder der Zeit- und Kosteneffizienz für die Bedingungen einer unabhängigen und kritischen Wissenschaft? Welche Verhaltensmuster und Karrierestrategien begünstigt die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen und Forschungsfinanzierung? Wie verhält sich die Konkurrenz um verknappte Mittel zu einem um geteilte Sachfragen zentrierten, ergebnisoffenen wissenschaftlichen Wettstreit der Analysen, Kritiken und Gegenkritiken, dessen Ergebnisse allen zugutekommen?

Dr. Patrick Wöhrle fragt unter dem Titel „Wir nennen es nicht Arbeit“ nach den spezifischen Ausformungen und Paradoxien der rechtlichen Rahmenbedingungen von Wissensarbeit – etwa im Wissenschaftszeitvertragsgesetz – und nach deren sozialen Effekten für akademische Arbeitsrealitäten.

Dr. Tino Heim fragt unter dem Titel „…keine Zeit für Wissenschaft“ wie sich die Ursachenkonstellationen und die bildungs- und forschungsfeindlichen Effekte neoliberaler Hochschulreformen in langfristige Trends der Organisation von Wissensarbeit im modernen Kapitalismus einfügen.

Für die offene Diskussion werden dabei in beiden Beiträgen zugleich Fragen nach alternativen Gestaltungsmöglichkeiten und nach Ansatzpunkten für mögliche Gegenstrategien aufgeworfen.
Die realsatirischen Qualitäten der vielfältigen Paradoxien von Bologna-Reform, Wissenschaftszeitvertragsgesetz oder der Exzellenzinitiative dürften bei all dem – trotz aller Tragik – auch für einige Komik sorgen.

Folgenden Aufruf teilen wir gern:

„Aufruf Demonstration zum Erhalt der Natur- und Umweltschule
am Freitag 15.06. um 10 Uhr vor dem Landtag

+++ Gegründet um zu bleiben +++ Piwarz muss jetzt handeln +++

Liebe Eltern, Pädagog*innen, Bildungsfreund*innen, Unterstützer*innen,
liebe Kinder,

am Freitag um 10 Uhr werden Eltern und Kinder der Natur- und
Umweltschule (NUS) vor dem Landtag für den Weiterbestand ihrer Schule
und gegen staatliche Willkür demonstrieren. Unterstützt werden sie von
zahlreichen anderen Schulen, Initiativen und Einzelpersonen.

Die Natur- und Umweltschule ist eine Grundschule in freier Trägerschaft
mit 65 Kindern (6 bis 10 Jahre) im Dresdner Norden, in der die Kinder zu
großen Anteilen außerhalb ihrer Klassenräume lernen dürfen.
Die Schule ging 2011 ohne Genehmigung in Betrieb
und hat 2013 gegen die willkürliche Behandlung ihres
Genehmigungsantrages durch die staatliche Schulbehörde geklagt, wobei
sie in erster Instanz gewonnen und nun im Berufungsverfahren verloren
hat. Das Gericht hält das eingereichte Konzept der Schule für nicht
umsetzbar, obgleich es seit sieben Jahren umgesetzt wird. Doch die
schulische Praxis war nicht Gegenstand des Verfahrens. Damit droht die
Schließung der Schule zum Schuljahresende, da sie über keine Genehmigung
verfügt.

Parallel zum Verfahren hat die Schule einen erfolgreichen Praxisbetrieb
etabliert, zahlreiche Kinder an weiterführende Schulen verabschiedet,
mehrere Preise gewonnen und verfügt über Anmeldezahlen, die die freien
Plätze deutlich überschreiten. Die Kinder lieben ihre Schule, die Eltern
sind zufrieden und die Pädagog*innen sind engagiert. Mit der drohenden
Schulschließung würden Schulgemeinschaft, Freundschaften und die
vertraute Lebenswelt der Kinder auseinandergerissen werden. 65 Kinder
müssten an ohnehin schon überlastete andere Schulen verteilt werden. Die
in jahrelanger Arbeit mit Eltern und Kindern in mühe- und liebevoller
Weise aufgebaute Lernumgebung aus Schuleinrichtung, Waldplätzen,
Bauwagen, Schulgärten, Schulbibliothek u.a. würde plötzlich nichtig und
wertlos.

Das ist Unrecht!

Das Gericht hat allein Klarheit über einen Verwaltungsakt vor sieben
Jahren hergestellt. Das Gericht hat nicht entschieden, dass eine
funktionierende Schule geschlossen werden muss.

Wir fordern Kultusminister Piwarz auf, sich persönlich für den
Weiterbestand der Natur- und Umweltschule einzusetzen! Herr Piwarz,
sorgen Sie für die Genehmigung des etablierten Schulprojekts! Ein
Verwaltungsgerichtsurteil darf auch in Sachsen nicht wichtiger sein als
der Schutz der Kinder und ihrer Schule, in der sie Halt und Geborgenheit
finden! Eine Schließung der Natur- und Umweltschule trägt eine
Auseinandersetzung der Erwachsenen auf dem Rücken der Schwächsten der
Gesellschaft, den Kindern, aus.

Wir nehmen diese Zustände nicht hin! Wir rufen euch auf, gemeinsam mit
uns vor dem Landtag zu demonstrieren. Wir wollen Minister Piwarz zu
einem Vergleich im Interesse der Eltern und Kinder der NUS bewegen. Er
hat das Thema auf dem Tisch; wir haben es ihm auf mehreren Wegen
angetragen. Am Freitag wollen wir den Nachdruck erzeugen, der ihn nun
auch zum Handeln bewegt. Dazu brauchen wir euch.

Parallel zur Demonstration tagen Schul- und Umweltausschuss. In beiden
Ausschüssen wird es auch um die NUS gehen. Landtagspolitiker werden zu
Gesprächen nach draußen kommen. Presse ist vor Ort.

*Wir bitten euch zu überlegen / zu tun*

– Nehmt an der Demo teil, auch wenn es wirklich kurzfristig ist
– Teilt diesen Demoaufruf in anderen Verteilern
– Teilt unser Facebook-Event
https://www.facebook.com/events/233909557382959/
oder Twitter: https://twitter.com/nusistmuss #NUSistMuss
– Druckt und verteilt Flyer und Plakate
http://nus-dresden.de/docs/20180613_KUNDGEBUNG_A4_PLAKAT.pdf
http://nus-dresden.de/img/20180613_KUNDGEBUNG_WWW_1.jpg

Informationen zur Demonstration

Wann: Freitag, 15.06.2018, 10:00 – 12:00 Uhr
Wo: Sächsischer Landtag, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 vor der
Freitreppe
Wer: Natur- und Umweltschule mit Schüler*innen und Unterstützer*innen
aus der sächsischen Bildungslandschaft

Weitere Informationen

www.nus-dresden.de „